Dehnen, auch stretching genannt, hat seine Berechtigung nicht nur im Sport. Es gibt viele Leute die der Meinung sind dehnen sei überflüssig, ja sogar gefährlich. Das kommt wohl darauf an wie man es macht. Wer da noch an Turnvater Jahn denkt, dem kann ich diese Einstellung nicht verübeln.
Da wird gewippt wie blöd und gleich volle Dröhnung. TotalesNo Go. Zugegebener Weise ist es erschreckend zu sehen was da im Schulsport und Sportvereinen so alles als dehnen verkauft wird. An diesen „Trainern“ und Sportlehrern ist offensichtlich die Realität spurlos vorüber gezogen und die Sportwissenschaft auch. Dehnen beginnt im Kopf denn es bedarf der Bereitschaft loszulassen, zu entspannen. Eine richtige Herausforderung für alle Kopfgesteuerten denn die verwechseln sehr oft loslassen mit Kontrollverlust. Es gibt einige Faktoren beim dehnen die über Sieg und Niederlage entscheiden. Als da z.b. wären: Mentale Bereitschaft, Umgebungstemparatur und ganz wichtig Körpergefühl ! Mentale Bereitschaft : Wer steif im Kopf ist wird sich mit dehnen schwer tun. Umgebungstemparatur: Je kälter desto „schwerer“ ist dehnen da der Körper mit erhöhung des Muskeltonus Wärme durch Energieverbrennung erzeugt. Und je höher der Muskeltonus desto unwilliger ist er für dehnung. Körpergefühl: Dieses wird benötigt um die Signale des sogenannten Spindelreflexes zu fühlen und auf selbige zu hören. Der Spindelreflex: Wer es hoch wissenschaftlich brauch kann sich ja mal den Wolf googlen. Vereinfacht ausgedrückt hat jeder Muskel am Ansatz und Ursprung einen Sensor der die Zugbelastung wie sie bei jeder Art Bewegung entsteht misst. Diese Information ist wichtig und nötig um überhaupt koordinierte Bewegungen ausführen zu können. Je nachdem wie heftig der Impuls der Spindeln ist desto heftiger reagiert der Muskel mit anspannung um diese Zugkraft (Dehnung) zu kompensieren. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Wer beim dehnen wippt erreicht eher das Gegenteil von dehnen da der Muskel ständig anspannt. Der Impuls beim wippen ist zu hoch und zu schnell. Und damit steigt das Verletzungsrisiko erheblich. Wenn ich diesem Regelsystem aber folge, kann ich mich effektiv und ohne Risiko dehnen. Ein Beispiel: Mit dieser Technik ist man immer auf der sicheren Seite, selbst bei Temparaturen unter dem Gefrierpunkt. Im ersten Schritt gehe ich nur so weit in die Bewegung bis ich ein ganz leichtes Dehngefühl habe und bleibe in dieser Position (Zählen von 1000 bis 1005). Dann gehe ich ein Stück weiter in die Bewegung bis ich ein etwas höheres Empfinden der Dehnung habe und beginne wieder zu zählen. Nun im dritten Schritt gehe ich so weit das ich das dehnen noch stärker spüre. Wichtig ist dann die Dehnung Langsam!!!! zu lösen. Kein ausschütteln oder sonstige Bewegungen machen sondern loslassen, entspannen. Auf diese Weise mache ich 2 bis 4 Durchgänge. Mit jedem Durchgang werde ich flexibler und kann mich immer mehr dehnen.